Whitepaper zum Download: Lösungswege für eine bessere Leistbarkeit von energieeffizienten Wohnimmobilien in Deutschland
München, 9. Oktober 2024. Die Energiewende kommt im Bereich der Wohnimmobilien in Deutschland zu langsam voran. Insbesondere bei der Sanierung des Wohngebäudebestands als einer der zentralen Hebel ist mehr Schnelligkeit und eine bessere Leistbarkeit für die Menschen notwendig. Wie dies gelingen kann und welche Herausforderungen aktuell bestehen, erörtern die Interhyp Gruppe, ImmoScout24, ING Deutschland, Sprengnetter und die Wüstenrot Bausparkasse in einer gemeinsamen Veröffentlichung.
Das gemeinsame Dokument mit weiteren Details und Einblicken steht hier zum Download zur Verfügung.
- Klimaziele in Gefahr: 42 % der Wohnimmobilien in Deutschland haben eine Energieeffizienzklasse von E oder schlechter. Die Sanierungsquote liegt deutlich unter dem benötigten Niveau, um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.
- Serielles Sanieren: Modularer und serieller Bau bietet großes Potenzial zur Beschleunigung der Sanierungsmaßnahmen und Entlastung im Fachkräftemangel.
- Reaktivierung von Bestandsgebäuden: Programme wie "Jung kauft Alt" und die Förderung des Umbaus von Gewerbe- zu Wohngebäuden sollten langfristig fortgeführt werden.
- Verbesserung der Förderprozesse: Automatisierte Genehmigungsverfahren und eine transparentere Datenlage sind essenziell, um Investitionen in den Gebäudebestand attraktiver zu machen.
- Bestehende Baufinanzierung: Der Gesetzgeber sollte Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern die Möglichkeit eröffnen, bestehende, mit Wohnimmobilien besicherte Baudarlehen für Modernisierungsmaßnahmen einmalig ohne erneute Immobilienbewertung und Bonitätsprüfung zu aktuellen Zinskonditionen "auffüllen" zu können.
- Finanzierungsprodukte: Innovative Produkte zeichnen sich durch flexible Inanspruchnahme-Kriterien aus. Dies ermöglicht mehr Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern eine Sanierung, da so etwa eine zeitliche Entkopplung von Bestandserwerb und energetischen Maßnahmen ermöglicht wird.
Kombination aus Kauf und Sanierung von Bestandsgebäuden ein effektiver Hebel
"In Deutschland sind im Wohnimmobiliensektor nach wie vor große Herausforderungen zu bewältigen. Sowohl bei der Eigentumsquote als auch bei der angestrebten Klimaneutralität hinkt das Land hinterher. Das Thema Wohnen ist somit längst eine der dringlichsten sozialen Fragen unserer Gesellschaft. Die Kombination aus Kauf und Sanierung von älteren Bestandsgebäuden stellt neben dem klimafreundlichen Neubau aus meiner Sicht einen der effektivsten Hebel dar, um eine zeitnahe Verbesserung der Lage herbeizuführen. Dafür muss jedoch die Leistbarkeit für einen größeren Anteil der Bevölkerung gewährleistet sein, als es derzeit der Fall ist. Eine unbürokratische, verlässliche sowie vielfältige staatliche Förderung als Teil einer deutlich aktiveren Wohnungspolitik ist dabei in Zukunft ebenso notwendig wie ein starkes Engagement der Kreditwirtschaft." - Jörg Utecht, Vorsitzender des Vorstands der Interhyp Gruppe
Klare Impulse aus der Politik notwendig
"Über 40 Prozent der Wohnimmobilien in Deutschland weisen eine niedrigere Energieeffizienzklasse als D auf. Angesichts der gesteckten Klimaziele sind diese Immobilien dringend sanierungsbedürftig. Die Diskussionen rund um das Gebäudeenergiegesetz haben die Sanierungsquote jedoch eher ausgebremst und zu einer Verunsicherung geführt. Was wir jetzt brauchen, sind klare Impulse aus der Politik: Mit vereinfachten KfW-Darlehen, verbindlichen Richtlinien bei der Bestandssanierung und dem Herabsetzen der hohen Baustandards kann die Sanierungsquote wieder gesteigert und klimafreundlicher Neubau für viele leistbar werden" - Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin ImmoScout24
Modernisierung eine Chance zur Wertsteigerung der Immobilie
"Die energetische Modernisierung des Gebäudebestands ist nicht nur eine Notwendigkeit im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch eine große Chance zur Wertsteigerung von Immobilien. Mit gezielten Maßnahmen wie dem seriellen Sanieren und der Reaktivierung von Bestandsgebäuden können wir die Transformation effizient voran-treiben und gleichzeitig neue wirtschaftliche Potenziale erschließen." – Jan Sprengnetter, CEO Sprengnetter Gruppe